Future Tongues, 2018, Foto: Maurycy Stankiewicz - Future Tongues, 2018, Foto: Maurycy Stankiewicz

Ania Nowak

Democracy, you’re breaking my heart: performative tools for tomorrow
19. – 30. 8. 24

Future Tongues, 2018, Maurycy Stankiewicz - Future Tongues, 2018, Foto: Maurycy Stankiewicz Future Tongues, 2018, Foto: Maurycy Stankiewicz
Lay Me Low, 2023, photo by Mayra Wallraff - Lay Me Low, 2023, Foto: Mayra Wallraff Lay Me Low, 2023, Foto: Mayra Wallraff
Kissing Doesn't Kill, 2023, Pat Mic - Kissing Doesn't Kill, 2023, Kissing Doesn't Kill, 2023, Foto: Pat Mic

Über den Kurs

In diesem Kurs üben wir, wie wir mit dem Wissen, das wir über die Welt haben, un/vertraut sein können – mit den Definitionen, den Daseinsformen, mit unseren eigenen wie auch den Körpern und Identitäten anderer. Wir erforschen Begehren, Bindung und Trennung als performative Strategien zur Thematisierung der Komplexitäten von gegenseitiger Abhängigkeit, von Aufmerksamkeit und Demokratie. Wie kann in einer dysfunktionalen und gespaltenen Gesellschaft die Improvisation zu einem Werkzeug werden, das unsere Fähigkeit zur Freude und zum Aushalten von Unbehagen steigert? Wie kann Performance die Zerstörung von Kräften, die uns unterdrücken fördern und gleichzeitig auch die Aktivierung von vielfältigen, oft widersprüchlichen Wünschen? Wie sieht Ungehorsam aus – heute und morgen – und wie fühlt er sich an?

Die US-amerikanische Kulturtheoretikerin Lauren Berlant schrieb, „Beim grausamen Optimismus geht es darum, dass Menschen an einer Sache festhalten, selbst wenn es sie kaputt macht, weil sie das Gefühl des Behagens, die Welt auf eine bestimmte Weise zu kennen einfach nicht aufgeben können.“ Im Kurs entwickeln wir Werkzeuge zum gemeinsamen Verkörpern, Bewegen, Denken, Sprechen, Klingen, Lesen und Darstellen, mit anderen Worten, Mittel, um in Kontakt zu bleiben. Wir werden uns gegenseitig erleben und gemeinsam und individuell eine angemessene Sprache für Rückmeldungen suchen.

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Ort
Festung Hohensalzburg
Datum
19. – 30. 8. 24
Unterrichtssprache
Englisch (Polnisch möglich)
Voraussetzungen
Dieser Workshop steht allen offen, wobei Teilnehmende mit Queerness-, körperlicher Behinderungs-, BIPoC- oder Migrationserfahrung besonders herzlich eingeladen sind.
Maximale Anzahl der Teilnehmenden
20
Teilnahmegebühr
670 Euro (ermäßigt 495 Euro)

Ania Nowak

Ania Nowak nähert sich künstlerisch der Verletzlichkeit und dem Verlangen mit dem Ziel, neu zu imaginieren, wozu Körper und Sprache in der Lage sind und wozu nicht. Dabei entwickelt die Künstlerin Formate wie Live- und Videoperformance, Installation und Text. In ihrer Praxis arbeitet Nowak zu Körpern und deren nichtlinearen Fähigkeiten zum Fühlen und Denken und beschäftigt sich so mit den Schwierigkeiten von Gemeinschaftlichkeit und Fürsorge in Zeiten ständiger Krisen. In ihrem Werk versucht sie, die Konzepte Unordnung, Lust, Krankheit, Intimität, Schmerz, Sexualität, Klasse und Zugänglichkeit als Orte eines von binärem Denken befreiten Lebensentwurfs neu zu imaginieren. Nowak arbeitet mit alternativen Bildungswegen in Osteuropa zusammen, wie zum Beispiel der Kem School in Warschau oder der School of Kindness in Sofia. Ihre Arbeiten wurden vielerorts präsentiert, so zum Beispiel in der Berlinischen Galerie, im HAU Hebbel am Ufer, der Akademie der Künste, der KW Pogo Bar, Sophiensäle, Berlin; dem Museum of Contemporary Art Kiasma, Helsinki; der La Casa Encendida, Madrid; am Nowy Teatr, Warschau; auf der 14th Baltic Triennial des CAC Vilnius und der 12th Gothenburg Biennale. Nowak hatte kürzlich Einzelausstellungen im Museum für Moderne Kunst in Warschau und in der Galerie Wedding in Berlin. Sie lebt und arbeitet zwischen Berlin und Warschau.