Quilt#53 (Helmut Berger) Confessing Weakness Philip Gufler

Philipp Gufler

Eröffnung Confesssing Weakness
12. 7. 24, 18:00 Uhr

In den künstlerischen Arbeiten Philipp Guflers verbinden sich vergangene und gegenwärtige Stränge vulnerabler Lebenswelten. Seine detaillierte Ausein-andersetzung mit Bildern und Geschichten, ausgehend von Archiven, Radio- und TV-Aufzeichnungen, Literatur und Popkultur, erweist sich als sensible Strategie, verschiedene Beziehungsweisen zu erforschen. Dafür arbeitet Gufler mit diversen Narrationen und Medien wie Siebdruck auf Stoff oder Spiegel, Videoinstallation, Performance und Künstler*innenbuch.

Die Einzelausstellung Confessing Weakness in der Galerie Kunst im Traklhaus versammelt zentrale Arbeiten des Künstlers in denen er jenseits von einfachen Identitäts- und Rollenzuschreibungen eine sorgsame Auseinandersetzung mit den soziokulturellen Mechanismen und historischen sowie politischen Ereignissen erprobt, die für nonkonformistische Sexualität und Geschlechtlichkeit stehen. In seinen Werken versteht Philipp Gufler Geschichte und Identität als dynamische Konzepte schwankender Einschreibungen und Verflechtungen. Zentral für seine Praxis ist ein persönlicher Zugang, der sich in seiner künstlerisch-aktivistischen Auseinandersetzung gezielt mit den Widersprüchen in der Dokumentation chronistischer Ereignisse und historischer Persönlichkeiten beschäftigt. Dabei verhandelt Philipp Gufler auch seinen Körper als Subjekt zahlreicher Einschreibungen und somit das Risiko der eigenen Verwundbarkeit.

Weitere Veranstaltungen an diesem Abend

Ort
Galerie Kunst im Traklhaus
Datum
12. 7. 24, 18:00 Uhr

Philipp Gufler

Philipp Gufler erforscht Fragen queerer Bildwelten und stellt die westliche Geschichtsschreibung infrage, in der Heterosexualität und ein binäres Geschlechtersystem die soziale Norm darstellen. In seiner künstlerischen Praxis verwendet er verschiedene Medien, darunter Siebdrucke auf Stoffe oder Spiegel, Künstlerbücher, Performances und Videoinstallationen. In seinen Quilts, einer fortlaufenden Serie von Siebdrucken, nimmt Gufler Bezug auf queere Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Orte queeren Lebens, die in schriftlich festgehaltenen Erinnerungen oft nicht oder kaum sichtbar sind. Die Quilts werden zu einem alternativen Archiv, das Raum zur generationsübergreifenden Erinnerung gibt.

Philipp Gufler lebt und arbeitet in Amsterdam und München. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und nahm an den Residenzprogrammen De Ateliers in Amsterdam (2015-17), Skowhegan School of Painting & Sculpture in Maine (US) (2019), Delfina Foundation in London (2021) und Launch Pad LaB in Champagne-Mouton (FR) (2023) teil. Er ist seit 2013 aktives Mitglied am selbst-organisierten Forum Queeres Archiv München (DE).

Er ko-kuratierte die Ausstellungen Exzentrische 80er: Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt im Lothringer 13, München; Kunsthaus Hamburg (DE); Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, Berlin und organisierte die Ausstellung Substitutes im W139 in Amsterdam.

Ausstellungen

Ausgewählte Einzelausstellungen
2024 Dis/Identification, Kunsthalle Mainz (DE). 2023Brandhorst Fall Commission, Museum Brandhorst, München. 2022 Unterwerfungen, Kunstraum der Leuphana Universität, Lüneburg (DE). 2020Autoerotismus, Kevin Space, Wien. It is getting alive, BQ, Berlin. 2019 Pleasure Pain, Marwan, Amsterdam.

Ausgewählte Gruppenausstellungen
2024 Soft Power, DAS MINSK, Potsdam (DE). 2023Tulca Festival of Visual Arts, Galway (IE). Actually, the Dead Are Not Dead, Part III, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart (DE). 2022 To Be Seen. Queer Lives 1900 - 1950, NS-Dokumentationszentrum, München. 2021 Sweat, Haus der Kunst, München. 2020 Andere Geschiedenis volgens Dirkje Kuik en Philipp Gufler, Centraal Museum, Utrecht (NL). 2019Liebe und Ethnologie, Haus der Kulturen der Welt, Berlin. Maskulinitäten, Kunstverein Düsseldorf. 2017Bei Cosy, Rongwrong, Amsterdam.

Publikationen

Künstlerbücher/Publikationen
2023 Cosy bei Cosy. 2023 A Shrine To Aphrodite. 2020 Quilt #01–#30. 2020 Lana Kaiser. 2017 I Wanna Give You Devotion. 2017 Indirekte Berührung. 2014/2021 Projektion auf die Krise.
Im Juni 2024 erscheint die erste Monografie von Philipp Gufler u.a. mit Texten von Karolina Kühn, Louwrien Wijers und Yasmin Afschar.