Stav Marin / Samira Saraya / Neta Weiner
Beat Midras
25. 7. 24, 19:00 Uhr
In den vergangenen zehn Jahren haben Marin, Saraya und Weiner an diversen Kunst-, Bildungs- und Aktivismus-Plattformen zusammengearbeitet. Sie standen bei zahlreichen Aufführungen gemeinsam auf der Bühne. Weiner und Saraya sind Mitglieder der mehrsprachigen und binationalen Band System Ali, die im Kampf für das Recht auf Wohnraum in Jaffa gegründet wurde. In ihren Projekten und ihrem Kurs an der Sommerakademie erforschen sie das Verhältnis zwischen Sprache, stimmlicher Produktion und Bewegung, um sich mit Sprache und Performance als politische Werkzeuge auseinanderzusetzen – sowohl im israelisch-palästinensischen Kontext als auch in Bezug zu Genderkonstruktionen. Sie untersuchen das Mehrsprachig-Machen und die Politisierung der sprachlichen Öffentlichkeit mittels unterschiedlicher performativer und kreativer Traditionen, darunter Spoken Word, Kampfkunst, zeitgenössischer Tanz und Beatboxing.
Für das Public Programme präsentieren die Künstler*innen Teile ihrer Performances mit einem anschließenden Publikumsgespräch. „Beat Midras“ ist ein Wortspiel mit dem jüdischen Begriff Beit Midrash, ein jüdischer, religiös-intellektueller, diskursiver Raum, und madāris/madrassa, der arabischen Bezeichnung für eine (weltliche oder religiöse) Lehreinrichtung, sowie der klanglichen, rhythmischen und musikalischen Bedeutungen des englischen Worts beat. Der Abend wird die Kraft der kreativen Sprache zum Aufbau einer Gemeinschaft und ihr Potenzial, politische Veränderung zu fördern, hervorheben. Es wird die Rolle der Kunst bei der Erleichterung konfliktreicher Dialoge untersucht, die Grenzen zwischen Text, Körper und Stimme ausgelotet und sich eine bessere Zukunft für Palästina-Israel und darüber hinaus vorgestellt.
Eckdaten
- Ort
- Museum der Moderne Salzburg, Rupertinum
- Datum
- 25. 7. 24, 19:00 Uhr
Stav Marin
Stav Marin ist Tänzerin, Choreografin und Performerin und wurde mit dem prestigeträchtigen Preis des Kulturministeriums (IL) ausgezeichnet. Sie war künstlerische Leiterin des Intimadance Festivals in Tel Aviv und hat weltweit an zahlreichen Tanz- und Theaterproduktionen mitgewirkt. Marin hat mit diversen internationalen Choreographen, Tanzkompanien und Künstlern zusammengearbeitet. Ihr neuestes Werk, Tsena Urena, wurde beim Curtains Up Festival 2022 uraufgeführt. Das Stück setzt sich über jiddischen und chassidischen Tanz mit Themen wie Tradition und Mutterschaft auseinander. Sie ist eine erfahrene Tanzlehrerin und kreative Mentorin.
Neta Weiner
Neta Weiner ist Musiker, Theaterregisseur, Schauspieler, Rapper, Gründer, Leadsänger und Akkordeonist von System Ali, einem mehrsprachigen jüdisch-arabischen Hip-Hop-Projekt. Weiner ist auch der künstlerische Leiter der sozialen Bildungsbewegung Beit System Ali. Er hat mehrere von der Kritik gefeierte und preisgekrönte Bühnenwerke geschaffen, die auf Festivals und in bedeutenden Theatern weltweit aufgeführt wurden. Weiner hat in mehreren Filmen und Fernsehsendungen als Schauspieler mitgewirkt. Als Musiker schrieb er den Soundtrack für die gefeierte TV-Teenie-Serie "Madrasa" (arabisch: Schule). Letztes Jahr veröffentlichte Weiner sein zweites Soloalbum Pinui Binui, mit Lyrics auf Hebräisch, Arabisch, Jiddisch und Englisch. Außerdem praktiziert er seit über 20 Jahren Kampfsport und besitzt eine Trainerlizenz für Wing Tsun Kung Fu.
Samira Saraya
Samira Saraya ist Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Spoken-Word-Künstlerin und LGBTQ-Aktivistin. Als sie in ihren frühen Zwanzigern als Krankenschwester arbeitete, begann sie als Drag King aufzutreten. Sarayas erster Karrieredurchbruch erfolgte 2011, als sie eine Hauptrolle in der äußerst erfolgreichen Fernsehserie Minimum Wage erhielt. Saraya gewann mehrere Theater- und Filmpreise, darunter den Preis für das beste Drehbuch für ihren Kurzfilm Polygraph 2018 beim TLVFest. Saraya schloss ihr Regiestudium an der Universität Tel Aviv ab und debütierte 2020 mitPolygraph, der die erste offen lesbische, arabische Figur in einer Kino-Hauptrolle zeigt.