G for Genom

Shu Lea Cheang

G for GENOM. I hear the blood running
12. 8. – 2. 9. 23

SLC Installationsansicht, Shu Lea Cheang, 'G for GENOM. I hear the blood running', 2023. Foto: Rudolf Strobl
Shulea Installationsansicht, Shu Lea Cheang, 'G for GENOM. I hear the blood running', 2023. Foto: Rudolf Strobl
Shulea_bloodcells Installationsansicht, Shu Lea Cheang, 'G for GENOM. I hear the blood running', 2023. Foto: Rudolf Strobl

In einer Ära des Post-Net-Crashs nimmt die GENOM Co. den menschlichen Körper als Geisel, um das BioNet zu initiieren. Ein Netzwerk, das aus umgestalteten Erythrozyten besteht. Diese roten Blutkörperchen, die als Träger für die Sauerstoffversorgung des Körpergewebes fungieren, werden zu DNA-Speichern umfunktioniert, die Daten oder Erinnerungen speichern und wiederverarbeiten. In ihrem profitablen Biotech-Engineering-Schema erntet die GENOM Co. orgasmische Datentransaktionen, um rote Pillen für den pharmazeutischen Massenmarkt zu produzieren.

Die Ausstellung zeigt Szenen aus Shu Lea Cheangs (*1954, Taiwan) Sci-Fi Viral-alt-reality-Film UKI (2023) zwischen Galeriewänden, die mit G-gestempelten roten Blutkörperchen beklebt sind. Wir werden Teil dieser Science-Fiction, die sich zwischen Bioinformatik, Biotechnik und komplizierten Netzwerkkonstrukten aansiedelt. Auf Werbebildschirmen und in einem Video mit GENOM-Biowissenschaftler*innen werden die Datenauswertung einer solchen Operation und ihre möglichen Fehler bei der Schaffung einer Zwischen-Spezies diskutiert.

Die Geschlechterbinarität hinter sich lassend, wird in den transgenen Diskurs übergegangen. Wir sind Teil von integrierten Schaltkreisen von Bio-Netzwerken geworden, die auf unseren Bio-Infodaten aufbauen.

Für die Internationale Sommerakademie unterrichtet Shu Lea Cheang den Kurs "Code Me, Love Me, Set Me Free: Queerdom in other-worlds" (14. August–26. August 2023)

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Ort
Galerie Kunst im Traklhaus
Datum
12. 8. – 2. 9. 23
Öffnungszeiten
Galerie Kunst im Traklhaus Waagplatz 1a, 5020 Salzburg Dienstag–Freitag: 14–18 Uhr; Samstag: 10–13 Uhr Eintritt frei
Veranstaltungen
11. August 2023, Galerie Kunst im Traklhaus 19.00 Uhr Eröffnung, 20.00 Uhr Künstlergespräch mit Shue Lea Cheang in englischer Sprache

Shu Lea Cheang

Shu Lea Cheang„Meine Arbeit zielt darauf ab, Geschlechter, Genres und Handlungsstrukturen neu zu definieren. Meine Praxis des Gender-Hackings, das Genres beugt, stellt die bestehenden Handlungsmechanismen und die strukturellen Grenzen der Gesellschaft in Frage. Ich baue eine soziale Schnittstelle mit transgressiven Plots und einem offenen Netzwerk, die eine öffentliche Beteiligung ermöglicht. Ich schaffe vernetzte Installationen und Multiplayer-Performances in einem partizipatorischen Stegreifmodus. Ich entwerfe Sci-Fi-Erzählungen in Drehbüchern und Kunstwerken. Ich möchte ein neues Kinogenre begründen, die queere Sci-Fi.“

Ausbildung und Lehrtätigkeit
1979 Master of Arts, Filmwissenschaft, New York University, New York . NY (US)
1976 Bachelor of Arts, Geschichte, National Taiwan University, Taipeh

Lehrtätigkeit
2003–2004 Networked Performance, Zürcher Hochschule der Künste, Zürich (CH)
2002 HUMANMATERIALMACHINEFACTOR, DasArts, Amsterdam

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Ausstellungen

Gruppenausstellungen
2023 Sade Freedon or Evil, CCCB, Barcelona (ES). 2023 Matter of Flux, Art Laboratory Berlin, Berlin. 2022 Reproduction Otherwise, MU Hybrid Art House, Eindhoven (NL). 2022 Kingdom of the Ill, TECHNO HUMANITIES, Museion, Bozen (IT). 2022 Future Bodies from a Recent Past, Museum Brandhorst, München (DE). 2022 A Portal to the Next, Ulsan Art Museum, Ulsan (KR). 2021 Witch Hunt, Hammer Museum, Los Angeles, CA (US)

Publikationen

Neueste Veröffentlichungen/Besprechungen
Fracesco Tenaglia: „Pleasure by Extraction: Shu Lea Cheang at the Musée Départemental des Arts Asiatiques“, in: Art in America, 11.6.2021
„Viral Love, Shu Lea Cheang Portrait by Banyi Hwang“, in: Spike Art, 2021
Paul B. Preciado: „Dissident Interfaces, Shu Lea Cheang’s 3x3x6 and the Digital Avant-Garde“, in: 3x3x6 Catalogue, 2019
Zach Blas; „Society Has Become the Biggest Panopticon: An Interview with Shu Lea Cheang“, in frieze, Heft 203, 2019
Jeppe Ugelvig: „The Digiarchitextual Body – or: Brandon’s Corporeal Virtualities“, in Parallax, Heft 25.2, 2019