Tobias Pils / Hildegund Amanshauser
Tobias Pils im Gespräch mit Hildegund Amanshauser
23. 7. 19, 19:00 – 20:00 Uhr
Pils’ Bilder sind eine Filmvorführung, die nur aus Auf- und Abblenden besteht, mehr verschwommen als scharf. Dieser Effekt legt unser analytisches Denkvermögen lahm, schärft aber unsere Konzentration und macht uns emotional empfänglicher. (Richard Shiff)
Seine Bilder sind Paradoxe. Jedes Kunstwerk ist zugleich Prozess und Produkt, Gewinn und Verlust, undurchdringlich und transparent, geplant und zufällig. Wir sehen Linien, Raster, Texturen unterschiedlichster Art, kombiniert mit mechanischen und organischen Formen. Gegenständliches wird angedeutet, eine eindeutige Lesbarkeit wird jedoch verhindert. Es bleibt bei Versatzstücken und Fragmenten, die bei den BetrachterInnen willkürliche metaphorische Verbindungen hervorrufen. Ausgehend von einem bestimmten Motiv ist Pils beim Malen seiner Bilder offen für alles, was im Entstehungsprozess geschieht, sodass ihm seine Bilder am Ende im Idealfall selbst fremd erscheinen. Dabei verzichtet Pils auf chromatische Farben und steigert seine Konzentration, indem er ausschließlich mit Grautönen arbeitet. Sie bilden in Pils’ Œuvre ein zentrales Merkmal und erzeugen ganz eigene wie auch eigenartige Stimmungen. Die reduzierte Farbpalette verweist gleichzeitig auf einen konzeptuellen Ansatz, ähnlich dem zur monochromen oder rein gestischen Malerei.
Tobias Pils wird im Gespräch mit Hildegund Amanshauser über unterschiedliche Aspekte seines Œuvres sprechen, über den Produktionsprozess ebenso wie über die Rezeption und seine Ausstellungstätigkeit.
Eckdaten
- Ort
- Galerie 5020
- Datum
- 23. 7. 19, 19:00 – 20:00 Uhr
Tobias Pils
Tobias Pils, 1971 in Linz (AT) geboren, lebt und arbeitet in Wien. Seine Bilder sind Paradoxe. Jedes Kunstwerk ist zugleich Prozess und Produkt, Gewinn und Verlust, undurchdringlich und transparent, geplant und zufällig. Wir sehen Linien, Raster, Texturen unterschiedlichster Art, kombiniert mit mechanischen und organischen Formen. Gegenständliches wird angedeutet, eine eindeutige Lesbarkeit wird jedoch verhindert. Es bleibt bei Versatzstücken und Fragmenten, die beim Betrachter willkürliche metaphorische Verbindungen hervorrufen. So wie die Interpretation ihre eigenen Wege geht – abhängig von den intuitiven Eingebungen des Betrachters – ist auch der Malprozess bei Tobias Pils eine Erkundung des Intuitiven. Pils verzichtet auf chromatische Farben und steigert seine Konzentration, indem er ausschließlich mit Grautönen arbeitet.
Webseite
Ausstellungen
Einzelausstellungen
2021 David Kordansky Gallery, Los Angeles, CA (US). Capitain Petzel, Berlin. 2020 Galerie Eva Presenhuber, New York, NY (US). Permanente Installation, Bonner Raum, Kunstmuseum Bonn, Bonn (DE). Galerie Eva Presenhuber, Zürich (CH). 2019 Primordial Flow, Galerie Gisela Capitain, Köln (DE). 2018 Antiparos, Galerie Eva Presenhuber, Kastro (GR). Josef Albers Museum Bottrop, (mit Bernhard Fuchs, Justin Matherly), Bottrop (DE). 2017 Galerie Eva Presenhuber, New York, NY. Untitled (Room) & Marfa Paintings, Josef Albers Museum Bottrop, Bottrop. Untitled, Kunsthalle Krems, Krems (AT). Le Consortium, Dijon (FR). 2016 Loge Nr 1, Galerie Gisela Capitain, Köln. Chinati Foundation, John Chamberlain Building, Marfa, TX (US). Capitain Petzel, Berlin. 2015 Galerie Eva Presenhuber, Zürich. Galerie Gisela Capitain, Köln. 2013 Secession, Wiener Secession, Wien.
Gruppenausstellungen
2019 Monopol, Spritmuseum, Stockholm. 2018 Le Consortium Collection, Le Consortium, Dijon. Jay DeFeo – The Ripple Effect, Aspen Art Museum, Aspen, CO (US). Smooth Transitions, Galerie Eva Presenhuber, Zürich. Jay DeFeo – The Ripple Effect, Le Consortium, Dijon. Group Show. Galerie Eva Presenhuber, Zürich. 2017 Spiegelnde Fenster, 21er Haus, Wien.
Publikationen
Tobias Pils: Antiparos, DoPe Press, L.A./Paris 2018. Kunsthalle Krems (Hg.): Tobias Pils: Doves, Verlag für moderne Kunst, Wien 2017.
Josef Albers Museum Bottrop (Hg.): Tobias Pils. Untitled [Room] & MARFA Paintings, Ausst.-Kat., Koenig Books, London 2017.

Hildegund Amanshauser
Hildegund Amanshauser ist Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin. Sie war Kuratorin am Museum moderner Kunst (MUMOK) in Wien, Kuratorin/Generalsekretärin der Wiener Secession, Direktorin des Salzburger Kunstvereins (AT) und Professorin für Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Kunstakademie Münster (DE). Sie verfasste zahlreiche Publikationen zur modernen und zeitgenössischen Kunst. Seit 2009 leitet sie die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg.
