Thalia Hoffman / Manar Zuabi
Displaced Artists on Their Way Home
21. 7. – 2. 8. 25
Anerkannte, geschätzte Kunst wird oft als ort- und zeitlos beschrieben, als ein Werk, das universell und unvergänglich ist. Aber das Kunstschaffen ist auch mit seinem Ort und seiner Zeit verwurzelt, mit dem sozioökonomischen und politischen Kontext, in dem Kunst geschaffen wird.
In der heutigen Zeit, die von der Autorität des Geldes, erzwungener Kontrolle, Kolonialismus und endlosen Kriegen beherrscht wird, werden Künstler*innen wie viele andere zu Vertriebenen. Entweder werden sie körperlich zur Umsiedlung gezwungen und so aus ihrer Heimat vertrieben, oder sie fühlen sich von den herrschenden Systemen in ihrem Land zutiefst entfremdet und es ist, als ob sie vertrieben bzw. entortet wären, selbst wenn sie noch in ihrer Heimat leben.
Dieser Kurs ist durch Künstlerinnen geprägt, zu deren Praxis ganz fundamental die Erfahrung von Entortung und Exil gehört, sowie von deren Werken. Konkret gestaltet sich der Kurs aus den kooperativen Unterrichtsansätzen der Künstlerinnen Manar Zuabi und Thalia Hoffman. Er wurde entwickelt aus ihrer Praxis als Künstlerinnen, die an einem Ort tätig sind, von dem sie sich entortet fühlen. Der Kurs zielt auf die Auseinandersetzung mit der Komplexität heterogener künstlerischer Ausdrucksformen in einem „unverwurzelten“ und herausfordernden Kontext. Er ermutigt die Teilnehmenden, ihre Praktiken als dynamische Parallelen zu untersuchen, die gelegentlich miteinander in Konflikt stehen, manchmal interagieren und häufig durch verschiedene künstlerische Strategien gemeinsam Widerstand leisten. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Kunstwerke und Aktionen als Antworten und Verantwortungen von Künstlern, die in einem von Verlust und Vertreibung geprägten Raum aktiv sind, zu erforschen und zu schaffen.
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Thalia Hoffman und Manar Zuabi sind beide künstlerisch tätig und befassen sich mit der Schnittstelle zwischen Kunst und soziopolitischem Widerstand gegen Gewalt und Rassismus. Dies ist das zweite Mal, dass Manar und Thalia gemeinsam unterrichten. Die Kursstruktur und die Lehrmethoden berücksichtigen die Komplexität ihrer Zusammenarbeit.
Eckdaten
- Ort
- Festung Hohensalzburg
- Datum
- 21. 7. – 2. 8. 25
- Unterrichtssprache
- Englisch (Hebräisch und Arabisch möglich)
- Teilnahmegebühr
- 670 Euro (ermäßigt 495 Euro)
- Voraussetzungen
- Bereitschaft zum Zuhören, Nachdenken, Lernen und Verlernen sowie das Bestreben, über Zeit und Ort hinauszugehen.
- Mitzubringen sind
- Bringen Sie sich selbst mit und was Sie zum Kunstmachen benötigen.
- Maximale Anzahl von Teilnehmenden
- 20
Thalia Hoffman
Thalia Hoffman ist eine bildende Künstlerin und Wissenschaftlerin, die in ihrer Heimatregion östlich des Mittelmeers mit Film, Video, Performance und öffentlichen Interventionen arbeitet. Hoffman ist nicht nur künstlerisch aktiv, sondern besitzt auch einen Doktortitel in künstlerischer Forschung von der Universität Leiden und ist Dozentin für Video, Performance und künstlerische Forschung an der Universität Haifa. Ihre Arbeit zielt darauf ab, Werke in ihre Umgebung einzubringen, die die Menschen auffordern, ihre sozio-politische Landschaft aufmerksam zu betrachten, zu hören und zu spüren.
Webseite
Ausstellungen
Ausgewählte Ausstellungen und Festivals:
2023 Jerusalem Film Festival, Experimental Competition, Jerusalem.
2022 Scattered Shared Spaces, Gruppenausstellung, Beit HaGefen, Haifa (IL).
2022 To Serve You, Performance & Gespräch, Framer Framed, Amsterdam.
2018 Guava (Einzelausstellung), Mamuta art & research center, Jerusalem.
2014 Story Time: Was it?, Helana Rubinstein Pavilion, Tel-Aviv Museum, Tel Aviv (IL).
Publikationen
Publikationen:
Here/Then and Now; a Memoir, PARC-Platform for Arts Research in Collaboration, Dezember 2022.
Back to Present, VIS-Nordic Journal for Artistic Research, November 2022.
Feeding, Chapter in Making Matters, ed. Janneke Wesseling, Valiz Publication, Die Niederlande, Juni 2022.
Manar Zuabi
ist bildende Künstlerin, Kuratorin, Aktivistin und Pädagogin. Sie arbeitet mit Installation, Performance und Videokunst. Zuabi ist Mitbegründerin der alternativen Experimentalschule „Masar“ in Nazareth. In ihrer Kunst beschäftigt sie sich entlang der Achse von Kunst und Leben mit Fragen zu Identität und Kultur, die sie aus einer politischen und sozialen Perspektive zusammenführt.
Ausstellungen
Ausgewählte Ausstellungen:
2022 Scratched Horizon, Gallery Umm el-Fahem, Umm el-Fahem (IL).
2022 That Place This time, Tmuna Theatre, Tel Aviv (IL).
2022 Return, following Edward Said, performance, Van Lir, Jerusalem.
2018 Without and Roses, Performance, Qalandiya International Biennale 3, Wadi Salib, Haifa (IL). 2018 Stop or I’ll Shoot you, Performance mit Taer Kaminer, University of Haifa.
2015 Berlin Performs, Podbielski Contemporary Gallery und Fries Museum, Berlin.
Publikationen
Publikationen:
Manar Zuabi, Scratched Horizon, El-Sabar Association, Umm el-Fahem Art Gallery, 2022.
Manar Zuabi, On Thin Line, Wilfrid Museum, 2015.