Maria Bussmann
Sharpening Pencils and Thoughts: Text XX to Drawing
14. – 26. 8. 23
In diesem Kurs beschäftigen wir uns hauptsächlich mit der Kunst des Zeichnens und verbinden sie mit der Lektüre und Diskussion philosophischer Texte.
Da die Philosophie jahrhundertelang eine reine Männerdomäne war, konzentrieren wir uns auf Autorinnen, Feministinnen und Schriftstellerinnen mit ausgeprägter Gender Awareness. Ein Hinweis darauf, dass der Kurs sich mit der feministischen Seite der Philosophie und Literatur befasst, ist das „XX“ im Titel: die Chromosomen, die das weibliche Geschlecht bestimmen.
Das Zeichnen ist die archetypische Form des künstlerischen Ausdrucks – der grafische Abdruck der Gedanken einer kunstschaffenden Person. Nicht von ungefähr gibt es sprachliche Parallelen zwischen Denken und Zeichnen. Wir skizzieren Ideen, entwickeln Argumentationslinien und ziehen Schlussfolgerungen. Die Absicht dahinter, das Zeichnen mit der Philosophie in Verbindung zu bringen, besteht darin, diese Parallelen einen Schritt weiterzuführen und so einen anregenden, unverstellten Blick auf diese grundlegende Gestaltungstechnik zu eröffnen sowie neue Zugänge zur Philosophie zu ermöglichen.
Im Kurs lesen und diskutieren wir Texte von Hélène Cixous, Judith Butler und weiteren Autorinnen (Vorkenntnisse darüber sind nicht erforderlich).
Unter anderem experimentieren wir im Kurs mit Gruppenarbeit. Stilles Arbeiten und individueller Unterricht sind ebenso wichtige Bestandteile des Kurses wie gemeinsame Exkursionen in die natürliche und städtische Umgebung von Salzburg. Während des gesamten Kurses werden die Teilnehmenden darin bestärkt, ihre eigenen Ideen zu verfolgen und neue Projekte zu entwickeln.
Eckdaten
- Ort
- Festung Hohensalzburg
- Datum
- 14. – 26. 8. 23
- Voraussetzungen
- Keine
- Mitzubringen sind
- Stifte, Notizbuch, Radiergummi, Anspitzer
- Unterrichtssprache
- Englisch
- Co-Lehrender
- Taylan Akarca
Maria Bussmann
Maria Bussmann ist sowohl Künstlerin als auch ausgebildete Philosophin (Dr. phil.). Ihre Arbeiten stehen für den beharrlichen Versuch, die erkenntnistheoretische Qualität des Mediums des Zeichnens zu ergründen. Ihre Themen erwachsen aus dem Vertrauen in die generative Kraft von Philosophie und Literatur, sowie aus persönlichen Bezügen, wie vorübergehenden Wohnorten oder aktuellen politischen Diskussionen. Seit 2000 ist sie Dozentin an der Universität für angewandte Kunst, Wien, am Institut für Kunsttheorie, sowie Dozentin für Gender Studies. Sie hat außerdem Erfahrung als Kuratorin.
Webseite
Ausstellungen
Einzelausstellungen
2021 From Times to Times (with Othmar Eder), Basement Gallerie, Wien. Ungeheuerliche/ outrageous, Galerie Frewein, Wien. 2019 Stilles Vergnügen/ quiet pleasures, Nordico Museum, Linz (AT). 2018 A Cappuccino for Herrn Adorno, Kunstverein Frankfurt/Oder (DE). 2016 either way, Gallery Frosch & Portmann, New York, NY (US). 2010 Long Beach, Grafik-Kabinett, Wiener Secession (AT).
Gruppenausstellungen
2022 Nähe, Distanz und Ausweichchancen/ Closeness, distance and chance to escape, riesa-efau, Kulturform Dresden, Motorenhalle, Dresden (DE). 2021 50 Years Hilger, Gallery Ernst Hilger, Wien. 2020 Fragile Schöpfung, Dom Museum, Wien. 2018 Abenteuer Freihandzeichung /Adventure of Drawing, Vereinigung bildenden Künstler, Leipzig (DE). 2004 Museum of Modern Art, Cabinet des Dessins No. 1, St. Etienne (FR).
Publikationen
2022 David Carrier, Philosophical Skepticism as the Subject of Art: Maria Bussmann’s Drawings, Bloomsbury Publishing House, London. 2021 Maria Bussmann/ Sven Jürgensen, Liebe: Sophie, Briefe aus dem Lockdown über Schellings Freiheitsabhandlung, Passagen Verlag, Wien. „Bilder für Hannah- ein Entstehungsprozess“, in Sozialwissenschaftliche Rundschau AT: Hannah Arendt- interdisziplinäre Perspektiven, Heft 2/2021, Jg. 61, Wien. 2018 Maria Bussmann: Allerdings, Zeichnungen und Skulpturen, Künstlerbuch, Passagen Verlag, Wien. 2010 Maria Bussmann: Long Beach, NY, Künstlerbuch, Secession, Revolver Publishing, Berlin