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Francis Ruyter

Polymorphous Magical Substance
31. 7. – 12. 8. 23

Farbe bewegt sich schneller als die Theorie – von natürlichen Objekten (Pigmenten aus der Erde) über die Herstellung selbst bis hin zum Licht des Computerbildschirms – Farbe ist an das Physische, an die materielle Natur gebunden, auch wenn sie selbst keine Materialität besitzt. Farbe stellt den Status quo in Frage. Es gibt Spuren von Farbe in der Geschichte, aber in den meisten Fällen verschwindet die Farbe und hinterlässt nur das, woran sie eine Zeitlang gehaftet hat. Farbe besitzt anscheinend die Fähigkeit, Traumen hervorzurufen. Sie hat vor Worten existiert und ist damit potenziell universell. Allerdings kann ein und dieselbe Farbe kulturell sehr unterschiedlich interpretiert werden. In diesem Kurs haben Sie die Gelegenheit zu erkunden, wie Sie in Ihrer Arbeit zu Farbe stehen, indem Sie sich mit Farbmischung und Farbenlehre beschäftigen, manches Eingeprägtes „verlernen“ und so Ihrer Intuition Platz verschaffen.

Dieser Farbworkshops ist nach einem Kapitel aus Michael Taussigs „What Color Is the Sacred?“ benannt. Unsere Kurstage beginnen wir mit Gruppendiskussionen und damit, Erfahrungen auszutauschen und mit Farben zu experimentieren. Anschließend bleibt genügend Zeit für gemeinsame Farbexperimente, Atelierarbeit und individuelle Beratungen. Wir arbeiten im Malsaal, es können sich jedoch Studierende, die in allen möglichen Medien arbeiten, anmelden.

Ort
Festung Hohensalzburg
Datum
31. 7. – 12. 8. 23
Unterrichtssprache
Englisch
Co-Teacher
Nino Svireli

Francis Ruyter

Francis Ruyter wurde 1968 in Washington DC geboren. Er beschäftigt sich mit den Themen Stil und Wiedererkennungswert bei der Bilderzeugung. Diese Arbeit verbindet er mit sozialen und technologischen Kräften, die das gegenwärtige Erleben und die historische Archivierung vorantreiben.


Am besten bekannt ist er für seine Arbeitstechnik mit sehr hohem Wiedererkennungswert. Diese bezieht sich auf fotografische Quellen und, eingegrenzt von Umrandungen aus gleichmäßig aufgetragenen schwarzen Linien, wird die Farbe unmoduliert, glatt und flach aufgetragen. Obwohl diese Technik oft als sein charakteristischer Stil bezeichnet wird, zieht er es vor, ihn als Darstellung eines Mediums zu betrachten, das vielleicht irgendwo zwischen Malerei und Fotografie liegt.


Im Jahr 2008 begann er, sein eigenes fotografisches Quellenmaterial durch das FSA/OWI-Archiv der Library of Congress mit Fotografien aus der Zeit der Wirtschaftsdepression zu ersetzen. Dabei verortete er konzeptionell „das Archiv“ als Subjekt, anstatt eigene Lebenserfahrungen abzubilden.


Die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern hatte für Ruyters stets einen hohen Stellenwert und ist ein wesentlicher Bestandteil seiner künstlerischen Praxis. Derzeit lebt er in Wien, wo er seit der Eröffnung der Galerie Lisa Ruyter im Jahr 2003 mehr als 30 Ausstellungen mit Werken anderer Künstler organisiert hat. Er war einer der Gründer von Team Gallery in den Jahren 1995/96–2001. Aktuell ist er Vorstandsmitglied der Vereinigung Bildender KünstlerInnen Wiener Secession.

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Ausstellungen

Einzelausstellungen
2020 Let Us Now Praise Famous Men, Neuer Kunstverein Wien. Such Wet Eyes, Song Song, Wien. 2019 Hurricane/Time/Image, FRANZ JOSEFS KAI 3, Wien. 2018 Let Us Now Praise Famous Men, Galeria Senda, Barcelona (ES). 2015 Let Us Now Praise Famous Men, Eleven Rivington, New York, NY (US). 2012 Let Us Now Praise Famous Men, CONNERSMITH, Washington DC. 2012 Let Us Now Praise Famous Men, Alan Cristea Gallery, London


Gruppenausstellungen
2020 God in reverse: When wisdom defies capture, The Richmond Art Galery, Richmond BC, CA (US). Spaces of no control, Austrian Cultural Forum, New York, NY (US). 2018 History in the Making, Alan Cristea Gallery, London. City Fabrics, ARCC, Wien. Queer, Kunstforum Montafon, Schruns (AT). 2017 Publishing as an artistic toolbox, Kunsthalle Wien. This is the sea, Big Mak / artmonte-carlo salon d’art, Monaco