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Marina Fokidis

Gender Trouble in Contemporary Curating
31. 7. – 12. 8. 23

Die erste Definition des Wortes Feminismus, die im Internet auftaucht, lautet wie folgt: "Ganz einfach: Feminismus bedeutet, dass alle Geschlechter die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben. Es geht darum, die unterschiedlichen Erfahrungen, Identitäten, Kenntnisse und Stärken von Frauen zu respektieren und danach zu streben, alle Frauen zu befähigen, ihre Rechte voll auszuschöpfen."  Das scheint richtig zu sein, denn es sind vor allem Frauen, die seit Jahrhunderten von allen Machtstrukturen ausgeschlossen sind. Ist es jedoch so „ganz einfach“ zu definieren, was ein Geschlecht ist, und was die Identität einer Frau – oder eine Identität an sich – ausmacht?

Die Geschlechterfrage spielt überall auf der Welt eine Rolle, behauptet Chimamanda Ngozi Adichie in ihrem Buch Mehr Feminismus! Die Welt ist jedoch kein abstraktes Gebilde. Sie besteht aus vielen verschiedenen Orten – jeder mit seinen eigenen historischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und klimatischen Besonderheiten. Was bedeutet es, in verschiedenen Kontexten eine Frau zu sein? Diese berechtigte und relevante Frage ist das Thema des Buchs der Künstlerin und Dichterin Etel Adnan mit dem Titel Of Cities and Women (Von Frauen und Städten), in dem sie darüber sinniert, wie Umwelt, Kultur und Menschen den Körper, den Geist und die Freiheiten von Frauen prägen und definieren.

Und hat nur ein einziges Geschlecht eine Bedeutung?  Man sollte nicht vergessen, dass die Philosophin Judith Butler bereits 1990 die Gesellschaft dazu aufgerufen hat, „Gender Trouble“ zu stiften, indem sie die binäre Sichtweise von Geschlecht, Gender und Sexualität umstieß.

Was es bedeutet, in verschiedenen geografischen und kulturellen Kontexten innerhalb der bildenden Kunst eine Feministin zu sein, wird in diesem Kurs in einem kurzen, komprimierten Zeitrahmen hoffentlich ergiebig erörtert. Durch eine Reihe von Lesungen und Gesprächen werden die Teilnehmenden gebeten, über kuratorische Methoden und Herausforderungen zu reflektieren, wie sie in bestimmten Fallstudien vorgekommen sind. Einige davon werden im Kurs von verschiedenen eingeladenen Gastredner*innen – renommierte Kurator*innen – sowie von der Kursleitung vorgestellt. Der Unterricht umfasst Gruppenseminare, Studienexkursionen, Gastvorträge von Kurator*innen mit anschließenden Diskussionen und privaten Tutorien. Die Teilnehmenden werden zu praxis-orientierter Recherche und praktischen Übungen aufgefordert und sie können in kleineren Gruppen oder im Plenum kuratorische Ideen für Projekte erarbeiten.

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Ort
Festung Hohensalzburg
Datum
31. 7. – 12. 8. 23
Unterrichtssprache(n)
Englisch (Die Lehrende spricht auch Griechisch und Französisch)
Mitzubringen sind
Motivation und Liebe
Teilnahmegebühr
€ 640,– (reduziert € 480,–)